Ich kann ebenfalls nur beipflichten, daß die Qualität der Beiträge hier wirklich gut ist und durchaus auch zum erneut Reflektieren anregt.
Das Problem, was ich immer wieder sehe ist eine mangelnde Identifikationsfähigkeit mit dem, was eigentlich der Staat um einen rum dastellt. Ohne blind jetzt auf "die bösen, bösen, meinungsbildenden Medien" schimpfen zu wollen, tendieren viele dazu, sich selbst von dem, was in unserem Staat geschieht, abzugrenzen. Es sind "die Politiker" daoben, "die blöden Gesetze", wie sie sie mundgerecht überall "zum Frass" vorgeworfen bekommen. Da denke ich auch sehr oft: nein, das sind UNSERE Politiker, UNSERE Gesetze und nicht zuletzt unser Staat. Es liegt denke ich in der Natur des Menschen, daß wenn man ihn in großen Gruppen versucht zu organisieren dies immer nur gehen wird, wenn man diese Gruppe durch Regeln daran hindert, vollkommen ins Chaos bzw. in die Anarchy zu verfallen, dies ist ja immerhin die Grundlage/Idee einer jeden Staatsform. Die eine regelt das demokratischer, die andere radikaler, aber jede hat den gleichen Sinn, eine große Gruppe an Menschen koordiniert (mehr oder minder) zusammenleben zu lassen. Je besser und gerechtet die Staatsform, um so weniger oft "knallt" es innerhalb der selbigen. Und genau da ist aber auch ein wenig das typische "Opium fürs Volk"-Problem (wobei ich hier nicht auf die Kirche hinaus will) das es sehr schnell passiert, daß ein Einzelner gar nicht mehr wirklich realisiert, daß er eigentlich Teil dieses ganzen ist und damit auch etwas tun muss und sich damit auseinandersetzen muss!
Dies ganze soll nun nicht direkt auf den Wehrdienst gemünzt sein, ich denke hier hat jeder seine ganz eigene Meinung und es grenzt auch an Unmöglichkeit, da einen Konsenz zwischen allen zu finden.
Was ich sagen will, ist, daß so mancher (damit soll jetzt keiner direkt angesprochen sein) sich einfach mal wieder in den Sinn rufen sollte, was es bedeutet, in einem Staat zu leben. Es gab da vor kurzem einer - wie ich finde - sehr gelungene Werbung, die aber leider viel zu häufig verpönt und veralbert wurde, deren einfache Aussage war: Du bist Deutschland. Was der genaue Grund für diese Werbung war wissen wir ja, aber sie hat denke ich auch sehr gut vermittelt, daß einfach jeder einzelne sich darüber bewusst werden sollte, daß es vielleicht nicht immer nur das beste ist, "auf kosten des Staats" den eigenen Vorteil zu suchen, sondern das solches Verhalten - wenn es von der Ausnahme zum Standard wird - als Boomerang auf alle zurück kommt. Klar zieht jeder von uns seine Steuertrick, klar ist jeder mal froh, wenn er den ein oder anderen Euro vor Vater Staat verstecken kann, aber man sollte meiner Meinung nach niemals in die Einstellung verfallen, daß man sich von diesem System losgelöst sieht und somit auch dem System keine Schuldigkeit gegenüber hat. Man darf niemals das, was um einen rum passiert blind schlucken, sich davon losgelöst sehen oder mit gleichgültigem Schulterzucken sagen "ich bin ja nur einer".
Ich kann es nur aus meiner Erfahrung beim C3 sagen, da ist man es gewohnt, gegen Windmühlen zu kämpfen was 1ometrie, Datenschutz uvm. angeht, aber ganz ganz selten schafft es dann auch mal diese kleine Gruppe Einfluss zu nehmen (manchmal, wo man es als Mitglied selbst nicht gedacht hätte). Und wenn jeder sich nur mit den Themen beschäftigt und nicht nur alles schluckt, was ihm serviert wird, tut er schon mehr für sich und auch für andere, als er denkt.