Hallo zusammen,
einen interessanten Meinungsaustausch führt ihr hier
Auch ich möchte keinesfalls jemanden bewußt zu nahe treten, aber sorry, - Horke hat meiner Meinung nach absolut Recht!
Wobei selbstverständlich jeder mit seinem Geld machen kann was er für richtig hält - keine Frage!
Somit hat Hemicuda natürlich ebenfalls in dieser Richtung absolut Recht! (Allerdings sehe ich nicht ansatzweise einen Hinweis, wo Yildi als ein "Schwerverbrecher" dargestellt wird! Und was die Hausfrau betrifft - ich bin gespannt wie die Hausfrau sich plötzlich dafür interessieren wird wenn ihr Mann unter den identischen Rahmenbedingungen im Bezug auf den Arbeitsplatz mit allem drum und dran arbeiten muß, somit kaum noch Zeit für Familie hat und nur noch ein Bruchteil an Geld nach Hause bringt - nur damit ihr Auto entsprechend preiswert ist. Ich bin positiv überrascht wieviele Frauen ganz bewußt z.B. Kaffeebohnen kaufen, die unter dem Oberbegriff "fair handeln" angeboten werden jedoch deutlich teurer sind als Kaffeebohnen von Ländern/Firmen wo die Mitarbeiter nur einen Hungerlohn für ihre schwere Arbeit bekommen - ich muß zugeben, daß hätte ich nicht gedacht!).
Ein Handel sollte immer fair bleiben! Und wenn hier ein Interessent sich dazu entscheidet ein Produkt aus einem Land zu kaufen, bei dem die Arbeiter nur sehr wenige Tage Urlaub im Jahr bekommen, einen Bruchteil von dem verdienen was man hier bei der gleichen Tätigkeit sowie bei Krankheit keine Lohnfortzahlung erhält und zu guter Letzt gfls. auch noch einen 12- bis 14-Stunden-Arbeitstag verbringen, dann sollte MEINER Auffassung nach der Interessent unter ähnlichen Arbeitsbedingungen sein Geld verdienen wenn er meint sich ein solches Auto kaufen zu müssen da die heimischen Autos sowieso zu teuer sind!
Denn nur so können überhaupt erst solche Billigpreise für Neufahrzeuge entstehen.
(Die angegebenen Rahmenbedingungen sind nicht aus meiner Phantasie entsprungen, sondern diese habe ich vor einiger Zeit von zwei befreundeten Japanern, die damals bei Toyota tätig waren, bekommen)!
Ich möchte gerne mal sehen wie sich die Preise für einen MINI oder 116i gestalten wenn die Rahmenbedingungen zu den zuvor genannten identisch sind! Insb. würden mich die Kundenendpreise interessieren wenn unter solchen Bedingungen ein Opel Corsa etc. produziert wird!
Innerlich finde ich es nicht OK wenn jemand HIER arbeitet und dabei unsere Rahmenbedingungen sowie die vollen Sozialleistungen /-absicherungen genießt --- dann jedoch die Wirtschaft in Ländern durch den Kauf von Produkten ankurbelt die in keinster Weise mit unseren Rahmenbedingungen zu vergleichen ist.
Aus diesem Grund kann ich die Kritik von Horke nicht nur 100%ig nachvollziehen, ich stimme seinen Ausführungen auch 100%ig zu! Aber das ist wie gesagt nur MEINE Meinung, - und die muß ja nicht richtig sein!
Die Abwrackprämie ist sicherlich und ursprünglich gedacht den (deutschen) Markt anzukurbeln - keine Frage. Es war jedoch vorausszusehen, daß diese eigentliche Zielsetzung nicht oder nur zu einem kleinen Teil erreicht wird. Hier hätte sich der Staat VORHER Gedanken machen müssen WAS die Leute denn wirklich kaufen werden.
Aber nun ist es sowieso zu spät und die eigentlichen und meiner Ansicht nach wirklich schlimmen Auswirkungen werden erst noch kommen.
Interessant aber auch etwas schade empfinde ich, daß dermaßen viele Leute sich durch diese 2.500 Euro ein neues Auto kaufen, welches sie im Grunde genommen gar nicht haben wollen und dann auch noch eine Ausstattung akzeptieren, die überhaupt nicht ihren Vorstellungen entspricht. Auch die bekannten Autotests (Qualität, Sicherheit usw.), bei denen meines Wissens nach Dacia und Co. alles andere als gut abschneidet scheint plötzlich kaum noch jemand zu interessieren - Hauptsache man kassiert die 2.500 Euro.
Was wäre, wenn es die 2.500 Euro NICHT geben würde? Wieviele Leute würden sich DANN noch ein solches Fahrzeug aus reiner Überzeugung kaufen?
Aber das sind natürlich Fragen die keiner verbindlich beantworten kann - dennoch liegt hier die Antwort im Grunde genommen auf der Hand!
Die Aussage "ich kann nach 3 Jahren meinen Dacia wieder für 4000 oder 5000 Euro verkaufen", wird sich jedoch als "Milchmädchenrechnung" erweisen. Ich sehe das immer im Bekanntenkreis wo sich damals bereits viele Leute für Citroen C1/C2, Hyundai, Renault Clio, Mini-Toyotas oder Mini-Mazdas etc. entschieden haben. Diese müssen trotz guter Pflege nach wenigen Jahren dann regelrecht über den Preis verschleudert werden da diese Autos als Gebrauchtwagen kaum einer haben möchte.
Die Hand ins Feuer lege ich für diese Aussage zwar nicht, - aber wenn ich genau weiß, daß ein Verkäufer seinen Dacia vor 3 Jahren für 5000 Euro bekommen hat, dann werde ich ihm heute niemals 4000 oder 5000 Euro dafür geben --- selbst wenn ich unbedingt ein solches Auto haben wollte!
Allerdings fährt man natürlich recht preiswert mit Dacia und Co.! Der eigentliche Wertverlust ist überschaubar und durch die meist kleinere Motorisierung sind diese Fahrzeuge im Unterhalt preiswert - keine Frage!
Gruß aus Werne
Guido