Bei mir hat sich die Automation schrittweise ergeben. Zuerst fand ich die Idee mit den Programmierbaren Lichtstimmungen ganz interessant, und dann - nach und nach - habe ich das Potential einer Businstallation erst voll und ganz begriffen.
Ich werde auch keine Komplettinstallation von Anfang an haben. Im ganzen 1. Stock habe ich z.B. erst die vorhandenen normalen Rolläden wieder herrichten lassen. Das Schöne an der Sache ist ja, daß man nachher beliebig erweitern kann, ohne die Wände wieder aufreißen zu müssen. Mein Wohnzimmer (das ausgebaute Dachgeschoß) wird aber von Beginn an voll ausgestattet werden.
Ich erzähl jetzt mal ein wenig für Leute, die nicht wissen, um was es hier geht.
Der EIB (
Europäischer
Installations
Bus) besteht eigentlich nur aus einem Twisted-Pair Kabel, das - beinahe beliebig verzweigbar, einmal in der Wohnung herumgelegt wird. An diesen Bus werden alle "Sensoren" (Schalter/Taster, Temperaturfühler, Bewegungsmelder, etc) und "Aktoren" (Ansteuerung für Rolladenmotoren, Dimmer, etc.) angeschlossen. Jedes der angeschlossenen Geräte hat eine eindeutige ID, über die es identifiziert und angesteuert werden kann. Idealerweise übernimmt ein Computer die Koordination.
Das könnte dann folgendermaßen aussehen: Der Computer merkt, daß Schalter A betätigt wurde. Nun guckt er nach, was er in diesem Fall tun muß - z.B. alle Lampen im Wohnzimmer, bis auf die Leselampe löschen, und letztere auf 80% dimmen (vielleicht aber nur auf 50%, wenn Helligkeitssensor B merkt, daß die Sonne noch nicht ganz untergegangen ist).
Die Geräte (Rolläden z.B.) müssen dabei nichtmal busfähig sein, denn dazu sind die Aktoren da. Man guckt, wie lange der Motor braucht, um die Jalousie zu schließen, und sagt dem Computer dann, er solle ein bißchen länger "Strom drauf geben", um sicher zu sein, daß sie auch wirklich unten ist. Der Aktor steuert dann für die entsprechende Zeit den entsprechenden Motor entsprechend an ;).
Natürlich kann man die Funktionen und Belegungen nachträglich auch noch ändern und erweitern. Nichts spricht dagegen, dem Computer zu sagen, er solle, wenn Schalter A aus dem obigen Beispiel gedrückt wird, Die Hofbeleuchtung aktivieren und das Garagentor öffnen. Nichts einfacher als das. Die Schalter haben ja keine direkte Verbindung zum Aktor, sie hängen ja noch nicht einmal an 220V.
Mit einer Wetterstation am Bus kann man dann tolle Sachen machen, wie: "Schließe die Fenster und fahre die Markise ein, wenn es anfängt zu regnen oder zu stürmen". Fenster- und Türkontakte gibt es auch (nicht nur für Bruch). Wenn der Computer merkt, daß ein Fenster geöffnet wird, kann er z.B. in diesem Raum automatisch zu Heizung zudrehen, und wieder öffnen, sowie das Fenster wieder geschlossen wird.
Man kann mit dem System sowieso sehr gut Heizkosten sparen. Anwesenheitssensoren (Infrarot - also keine Bewegungsmelder) bemerken, ob sich jemand im Zimmer befindet. Wenn nicht, werden dort die Rolläden heruntergelassen und die Heizung kleiner gestellt. Es geht dann ja nicht mehr so viel Wärme durch das Glas verloren...
Wenn man das Haus verläßt, kann man es auch "scharf schalten". Merkt dann ein Fenster, daß es geöffnet wurde, oder spricht ein Bewegungsmelder an, können gleich SMS oder Emails versendet werden. Zudem könnte das Licht angehen, um den Einbrecher zu verscheuchen.
Dann gibt es noch so schöne Sachen, wie Infrarot-Übersetzer - quasi lernfähige Fernbedienungen, die aber auch über den Computer gesteuert werden. Diese werden in meiner "Lichtstimmung" Heimkino eine Rolle spielen. Ein Druck auf den entsprechenden Taster wird dann z.B. folgendes bewirken:
1) Alle Jalousien fahren herunter
2) Die Leinwand fährt herunter
3) Der Beamer wird eingeschaltet
4) Der Verstärker wird ein- und auf den entsprechenden Eingang umgeschaltet
5) Der DVD Player schaltet sich ein und die Disc-Schublade öffnet sich
6) Das Licht wird langsam heruntergedimmt, bis es schließlich aus ist
Dies hier wird mein "Aufwach-Programm für Arbeitstage", denn auch der Wecker hängt an der Hausautomation:
1) Ein paar Minuten, bevor der Wecker klingelt, wird die elektrische Fußbodenheizung im Bad aktiviert.
2) Wenn der Wecker-Aus-Taster betätigt wird, hört der Wecker auf zu klingeln und gedämpftes Licht geht im Schlafzimmer, im Flur, im Bad und in der Küche an.
3) Licht und Fußbodenheizung werden nach einem bestimmten Zeitintervall (nachdem ich normalerweise das Haus verlassen habe) automatisch wieder abgeschaltet
So kann ich mich im morgendlichen Tran auf das Wesentliche konzentrieren.
Natürlich gibt es dann noch Internet-Terminals und und und. Und wenn man die Aktoren mal außen vor läßt, ist die EIB Installation sogar billiger als eine traditionelle.
Mein Ziel ist es, die Programmierung irgendwann einmal so optimiert zu haben, daß ich im "normalen Betrieb" weder Lichtschalter betätigen noch an Heizungsthermostaten herumstellen muß. Alles andere ist dann Bonus.
Jaja, der Spieltrieb
...Mike