@ tonymahoni
Wenn man in dieser Hinsicht etwas be- und insb. VERurteilen möchte, dann sollte man fundiertes Wissen und vor allem unwiderlegbare Beweise sowie Zahlen vorweisen. Dieses können wir hier im Forum meiner Überzeugung nach ALLE nicht! Was wir jedoch machen können ist etwas wiederholen was wir irgendwo gelesen, gesehen oder gehört haben. Und das ist bekanntlich etwas, was andere geschrieben haben und somit dessen Meinung/Ansicht darstellt.
Somit steht dieses "Wissen" auf äußerst wackligem Boden und sobald man daran etwas z.B. durch Hinterfragen "rüttelt", dann bricht das "Wissen" zusammen wie ein Kartenhaus.
Dieser pauschale Schrei nach alternative Energiequellen ist sicherlich verständlich, keine Frage, doch ist dieses ebenfalls ein reines Von-12-bis-Mittags-Denken.
Was liefern die für Energiemengen und wie viel wird wirklich gebraucht? Was kostet dann so eine Umstellung auf 100% alternative Energie? Wer bezahlt diese? Wie wirkt sich das auf unsere Strom-/Energiepreise aus und kann man das überhaupt noch bezahlen? Was ist mit den ganzen Arbeitsstellen sowie der Zulieferindustrie? Wer zahlt deren Unterhalt bzw. wovon sollen die alle Leben die dort tätig waren? - usw.
Alles Dinge die man automatisch mit in Gang setzt wenn man meint "man muß jetzt einfach alles abschalten und dann aus Solar-, Wind- & Wasserkraft seinen Strom bekommen.
Bei meiner Ausbildung damals hatten wir mal ausgerechnet, daß wenn man ein einziges mittleres Atomkraftwerk z.B. durch Windräder ersetzen möchte, man auf über 1500 Stück Windräder kommt. OK, - das war in den 90gern. Heute sind diese Räder vermutlich effektiver. Selbst wenn es heute "nur" 1000 Räder wären, - wo sollen die hin? Wer möchte diese im Vorgarten haben? Ferner hatte sich schon damals gezeigt, daß viele Vogelarten verschwanden wo diese riesigen Räder standen. Das fanden dann viele Naturliebhaber alles andere als OK. usw.
Wie auch immer, - wenn man etwas beurteilen möchte, dann muß man auch das komplette "Paket" mit allem was dazu gehört sowie die Vor- & Nachteilen sehen. Doch dazu muß man sich zuerst einmal mit der Thematik äußerst intensiv befassen und/oder eine entsprechende Ausbildung mitgemacht haben.
Letztlich geht es jedoch immer um das liebe Geld! HIER wird letztlich entschieden wer "Recht" hat und was gemacht wird.
Denke mal alleine an den Dieselpreis! In den 70gern lag der Dieselpreis bei etwa der Hälfte vom Benzinpreis. Warum? Weil die meisten Leute einen Benziner hatten und die Dieselmotoren nicht diese PS-Zahlen etc. hatten. Doch dann wurden die Dieselmotoren immer stärker und leistungsfähiger. Die Benziner wurden weniger - Diesel immer mehr. Die Steuereinnahmen sanken. Und was war die Folge? Heute ist Diesel zwar immer noch etwas billiger, aber die Mehr-Steuern auf Dieselmotoren bringen das Ganze pauschal gesehen wieder ins Gleichgewicht.
Dann folgten diese Gasanlagen. Und nun schau Dir an wie auch der Gaspreis immer weiter "angepaßt" wird. Das dauert alles noch ein wenig, - aber alles nimmt wie gewohnt seinen Lauf.
Mit den Elektrofahrzeugen wird es das gleiche sein. Es wird später halt so etwas wie eine "Akku-Steuer" etc. geben da die Entsorgung/Aufarbeitung verschlissener Akkus einiges an Geld verschlingen wird. Letztendlich wird sich alles wieder auf das gewohnte Niveau bewegen da der Staat und die Industrie nun mal davon leben muß.
Die Aussage "... vor 30 Jahren sagte man es gäbe keine ausreichenden Erdölmengen mehr für die folgende Generation ..." ist schlichtweg falsch und stellt nur wieder einmal das dar, was die Leute in den Zeitungen gelesen oder im TV gesehen haben!
So etwas haben damals keine kompetenten Leute behauptet! Es wurde allerdings gesagt, daß die zu diesem Zeitpunkt (also vor 30 Jahren) bekannten Erdölfelder/-vorkommen voraussichtlich nur noch für etwa 30 - 50 Jahre reichen werden. Aus diesem Grund sollte man sparsamer mit den Ölreserven umgehen.
Doch seit dem wurden immer wieder neue Ölfelder entdeckt, so daß diese Aussage "... reicht noch 30 Jahre ..." natürlich vollkommen hinfällig war und auch heute noch ist.
Warum nun hier in der BRD plötzlich der große Sinneswandel bzgl. AKW´s entsteht ist doch vollkommen klar. Japan ist ein Hochtechnologieland mit dem wir uns viel besser identifizieren können! Wenn DIE solche Probleme nicht im Griff bekommen können und auch wir nun mal live mit ansehen müssen was trotz aller Sicherheitsvorkehrungen passieren kann, dann muß auch unsere Politik nun mal sofort reagieren. Das wird schließlich auch erwartet von den Bürgern!
Beruhigende Worte, Beschwichtigungen und Erklärungen wollen die Leute hier nun nicht mehr aufgrund der vorliegenden Gegebenheiten hören! Jetzt müssen Taten folgen! Wenn nicht, dann kann das gravierende Konsequenzen haben da selbst der Atomkraft gegenüber neutral eingestellte Leute nun ebenfalls aus Angst und Unsicherheit auf die Straße gehen würden damit diese "Dinger" sofort verschwinden.
Gruß aus Werne
Guido