Die Reise nach Aalpinien
Nachdem ich vor Monaten die Verkaufsanzeige gespeichert hatte, war es schon verlockend mal nachzuhaken - der B12 war noch vorhanden.
Kurzentschlossen die Kameras eingepackt, den zur Zeit ewig lächelnden Japaner verabschiedet,
und auf den Weg gemacht in fremdes Revier zu No 36/97
Das Besitzerehepaar stellte sich als äußerst nett , gastfreundlich und kommunikativ heraus, das sich jetzt mal von ein paar neueren Fahrzeugen trennen möchte, die Rover-Flotte(u.a. ein P5 und ein 3500 - Europas Auto des Jahres 1977) reicht vollkommen aus, neben dem Alpina steht noch ein Porsche 928 GTS zum Verkauf - damals mal eben gekauft, um zu sehen, welcher besser ist!
Nummer 36/97 jedenfalls lebt, und ist mal von Alpina-Nimbus her abgesehen ein 8er mit einer Laufleistung von 180 Tkm, was bei entsprechender Pflege kein großartiger Nachteil ist.
Aber genau die ist diesem Exemplar - mit wenigen Abstrichen kosmetischer Art - zuteil geworden.
Für notorische Feilscher
vorab: Der Besitzer hat nicht nur Sachverstand, sondern ist auch Praktiker.
Auch weiß er, dass die einzige Alternative derzeit auf dem Markt
#14/97
heißt, dessen Karosse “schlappe” 125.000 km mehr auf dem Buckel hat.
Natürlich ist dessen neuer Motor eine Versuchung, klar, aber der Innenraum von #36 jedenfalls überzeugt durch die schmucke nicht-schwarze-Innenausstattung ;-)
Hier mal ein paar Bilder:
Insgesamt ein passabler Eindruck, mit Ausnahme BC, leider hier nicht zu sehen :aua:
Felgen rundum und dem Reifen links hinten,
da besteht meines Erachtens dringender Handlungsbedarf.
Ein paar Stunden in den Händen eines Aufbereiters oder Putzteufels würden aus diesem allem Anschein nach ehrlichen Angebot eine Schönheit werden lassen.
Die ///M-Streifen sind nur draufgeklebt
die Alpina-Kriegsbemalung( ;-) Zitat) wollte der Herr nicht.
Der Ori-Alpina-Spoiler ist vermutlich einem der Vorbesitzer
zum Opfer gefallen, da der CSi-Spoiler nur halb so viel kostet könnte ihm der Vorzug gegeben worden sein, das ist aber reine Spekulation.
Ebenso Spekulation, aber durchaus denkbar, dass Thomas Engls 110er Auspuffanlage nach einem Vorbild aus Buchloe entstanden sein könnte…
Und, weil gerade dabei, noch ein Bild des Unterbodens, jeder Interessent sollte natürlich erstmal per Hilfe einer Hebebühne alles checken(lassen)!
Obschon ich keine Kaufabsicht geäußert hatte bestand der nette Mann auf einer Probefahrt, die dann auch recht ausführlich geriet.
Fazit hier: Alles paletti, mit Ausnahme der Klimaanlage, die wollte irgendwie nicht, aber mir war eh heiß - im positiven Sinne!
Praktisch keine Geräusche, Vibrationen oder andere wahrnehmbare Anomalien, allenfalls bei der Ausfahrt aus der Autobahn ein leichtes zittern beim Bremsen, möglicherweise bedingt durch neue Bremsbeläge bei alten Scheiben, das ganze noch nicht eingebremst.
Da habe ich aber bisher keine Erfahrungswerte - zum Glück, man muss ja nicht bei jedem Defekt die Hand heben!
Und überhaupt, was für ein Unterschied in der Leistungsfähigkeit und -Entwicklung!!!
Nicht nur die 50 mehr-PS, sondern die komplette US-Kraftübertragung sorgen für eine bis dato mir völlig unbekannte Automatik-8er-Agilität , und das bereits im niedertourigen Bereich, ab etwa 4000 U/min galoppiert er dann auf und davon - wegen des Reifens und der allgegenwärtigen Geschwindigkeitsbegrenzungen rund um Aalen freilich nur ein kurzer Ausflug in die Region oberhalb der 3-Monate-Fahrverbotszone
Dennoch, auch hier gilt: Im E-Modus zieht er die Wurscht nicht so dolle von der Semmel, auch wenn man deutlich merkt, dass die Automatik anders programmiert ist.
Also lieber “S” wie Rennsemmel! ;-)
Weitere Bilder:
Upps, das war meiner, bin für ‘n guten Zweck der
www.itr-classic.de beigetreten und hätte gar schon ‘ne Einladung zu ‘ner Klassikerrallye - mit dem 8er… ;-)
Fazit 1: #36/97 wird verkauft, nicht des lieben Geldes sondern der anderen Autopassion wegen.
Die mittlerweile “nur” noch € 21.500,- stellen das Schmerzensgeld für Herrn Besitzer dar, die das Auto bringen muss, um dem Wunsch von Frau Besitzerin zur Veräußerung nachzukommen, der das Gefährt schlichtweg zu schnell ist. Es steht also kein finanzieller Zwang im Hintergrund. Dies wird auch jeder feststellen, der das Anwesen dieses Gerichtsgutachters aus der Bau-, speziell Fliesenbranche zwecks Begutachtung betritt.
Fazit 2: Über den Kaufpreis hinaus noch etwas Zeit und Geld, oder weniger Zeit, dafür mehr Geld hingeblättert - hauptsächlich für kosmetisches rund um die Felgen - und der B12 kann sich überall sehen lassen - vorbehaltlich einer Inspektion des Unterbodens und natürlich ohne Gewähr für versteckte oder verschwiegene Mängel!
P.S.: Leider fehlt mir etwas Übung im Umgang mit dem Fischauge auf der Kamera, da könnte die Qualität besser sein, da muss ich noch üben… ;-)