Hallo zusammen,
tja, - da kann auch ich ein Wörtschen mitreden - leider.
Vor wenigen Jahren gab es hier in Werne ebenfalls ein solches Wetterphänomen. Hierbei wurde mein damaliger 3er ziemlich demoliert da die Hagelkörner - oder eher "Bälle" teilweise über 6cm groß waren.
Der Einwand bzgl. Versicherung oder Versicherungsschutz ist meiner Meinung nach nicht mit "Hauptsache Teilkasko" abgegolten!
Wie zuvor bereits erwähnt gilt hier der Wiederbeschaffungswert! Wer jetzt jedoch meint daß der eigene 8er ja etwas ganz besonderes wäre da der Zustand möglicherweise weit besser als der Durchschnitt ist und man somit im Falle eines Falles finanziell gut zurecht kommt, - der sollte einkalkulieren daß dieses eben nicht der Fall ist!
Auch ein angemessenes Gutachten würde nicht einfach so und pauschal akzeptiert werden, sondern es würde ein eigener Gutachter den entsprechenden "Wert" des Fahrzeugs ermitteln! Und da kann es durchaus sein, daß man hinterher ein ziemlich langes Gesicht macht! Papier ist nun mal geduldig und bei Geld hört nun mal erfahrungsgemäß die Freundschaft auf!
Ich habe damals nach dem Hagel mit drei verschiedenen Versicherungen gesprochen - bzw. mit kompetenten Vertretern um hier verbindliche Angaben über den möglichen Ablauf zu bekommen wenn der 8er im wahrsten Sinne des Wortes getroffen werden würde.
Natürlich kommt es darauf an was alles beschädigt wurde und ob ein Beulendoktor das Ganze auch in wirtschaflicher Hinsicht wieder richten kann. Wenn der Schaden nicht sonderlich groß und der Beulendoktor das Ganze wieder "hinbiegt", gibt es natürlich keine Probleme.
Gesetzt dem Fall der 8er steht draußen und ein solcher Hagel würde das Auto nun voll und vorn vorne bis hinten treffen, dann ist es absolut KEIN Sonderfall, wenn hier kein Beulendoktor mehr helfen kann und der entstandene Schaden den WIEDERBESCHAFFUNGSWERT (gemäß Versicherung!!) weit übersteigt!!! Und dann hat man in der Tat den Totalschaden!
Ich selbst habe damals eine heftige Diskussion mit einem Besitzer eines wirklich sehr schönen und ausgezeichnet gepflegten Toyota Supra 3,0i Turbo mitbekommen. Das Auto wurde während eines Kinobesuches auf dem Parkplatz abgestellt, der Hagelsturm erfolgte während des Films und somit für den Kinobesucher ohne es zu bemerken, und als der Besitzer wieder kam traute er seinen Augen nicht da das Auto wahrlich überall beschädigt war. Nicht nur das Blech, sondern auch die Scheiben hatten an den Außenkanten deutliche Risse davon getragen.
Auch hier war der Schaden deutlich höher als der errechnete Wiederbeschaffungswert da das Auto nun mal schon einige Jahre auf dem Buckel hatte.
Die Versicherung interessierte sich nicht bzw. weniger für die "Akte" von Rechnungsbelegen die der Besitzer in das Auto investiert hatte! Es gab - wie der Besitzer mir mitteilte - zwar einen kleinen Bonus für den vorigen guten Erhaltungszustand, aber das was das Auto bei einem regulären Verkauf erzielt hätte als er noch unbeschädigt war ist so weit entfernt gewesen wie der Mond von der Erde!
Eine mögliche Lösung für eine solche Situation wurde mir wie folgt vorgeschlagen:
1) Mit der Versicherung VORHER über die Situation reden daß hier bei einem möglichen größeren Schaden das Fahrzeug nicht entsprechend dem WIRKLICHEN Wiederbeschaffungswert versichert ist.
2) Die Versicherung schickt einen EIGENEN Gutachter heraus um den wirklichen IST-WERT zu ermitteln. Da dieser, bei einem Top-Zustand des Fahrzeugs, sicherlich erheblich höher sein wird als der "mal eben" errechnete, werden die Versicherungsprämien ebenfalls (etwas) höher ausfallen.
3) Dieses Wertgutachten sollte dann jährlich wiederholt werden damit immer der AKTUELLE IST-WERT gegeben ist!
Wenn nun wirklich mal ein Totalschaden entstanden ist (Auto brennt ab, Diebstahl, Hagel oder was auch immer) so daß die Versicherung den Schaden übernehmen muß, DANN sollte es hier zu keinerlei Diskussionen kommen! Und selbst wenn, dann würde jeder Richter sicherlich dem Kläger Recht geben da das Auto von der Versicherung selbst bewertet und zudem eine individuelle Versicherungsprämie errechnet wurde!
Zumindest wurde es mir so vorgetragen. Ich gebe es nur so weiter da auch für mich das Ganze nachvollziehbar ist.
Aber vielleicht gibt es hier den einen oder anderen Versicherungsfachmann der sich besser mit dieser Thematik auskennt.
Man sollte sich in der Tat VORHER Gedanken machen und entsprechende Maßnahmen ergreifen denn wenn die Lauferei im "Ernstfall" losgeht, dann hat man ECHTEN Ärger sofern man meint man könne 15.000 oder 20.000 oder auch 30.000 Euro für sein 10-18 Jahre altes "Schätzchen" bekommen nur weil der Wagen ja toll gepflegt und mit unzähligen Neuteilen versehen wurde!
Gruß aus Werne
Guido
PS: Im Anhang habe ich mal ein Bild eines solchen Hagelkorns beigefügt. Dieser "Korn" oder auch eher Tennisball hatte zuvor rundherum kleine Spitzen und sah einem Igel aus Eis nicht unähnlich .........
Durch die Zeit während des Transports und der ausgesetzten Wärme bis zum Fotografieren sind zuerst die Spitzen geschmolzen! Wenn so ein Ding den 8er und mit voller Wucht trifft ............
Attached files