Ich muß mal wieder was zu den 20 Zöllern schreiben (nerv):
Beim Fahrkomfort sind viele Faktoren zu berücksichtigen:
Folgende Faktoren können durch Unfall oder Verschleiß an jedem Auto anders sein:
-Fahrwerkgeometrie und Aufhängungsbeschaffenheit
-Stoßdämpferhärte
-Stoßdämpferfederrate
Dies will ich mal bei meinen Betrachtungen außen vor lassen.
Wichtig sind bei der Felgen- und Reifenumrüstung folgende Punkte:
-Felgenbreite
-Felgendurchmesser
-Felgensteifigkeit
-Reifenhaltegeometrie an der Felge
-Reifenbreite
-Reifenhöhe
-Reifensteifigkeit (Tragfähigkeitsindex)
-Reifenlaufflächenhärte
-Luftdruck
Mehr fällt mir jetzt nicht ein.
Da ich die Gelegenheit hatte an meinem Auto 16, 17, 18 20" zu fahren und ein bißchen tiefer in die Technik blicken zu müssen, stelle ich für mich fest:
Man kann auch mit 17" sehr unkonfortabel fahren, wenn man hohen Luftdruck und eine hohe Tragfähigkeit kombiniert (dies benötigt man, wenn man schnell unterwegs sein will). Wenn dann der Reifen noch mit einer relativ harten Laufflächenmischung versehen ist, dann sowieso. Diese Kombination hatte ich mit den AZEV 17" und Pirelli 6000 (oder wars 7000, egal).
Bei meinen 20ern habe ich festgestellt, daß die relativ niedrige Tragfähigkeit vorne und die weiche Laufflächenmischung eher einen extrem (für mich zu hohen) komfortablen Eindruck hinterlassen, andererseits gibts keinen Grund bzgl. der Haftung zu klagen. Das Auto klebt bei brutalen Kurvengeschwindigkeiten super auf der Straße.
Für die Haftung und gleichzeitig den Komfort ist scheinbar die weiche Laufflächenmischung der Conti-Sport-Contakt verantwortlich.
Die Laufflächen passen sich auf den relativ guten deutschen Straßen den kleinen Unebenheiten hervorragend an und geben entsprechend nach bzw. lassen sich eindrücken (obwohl ich wegen der geringen Tragfähigkeit mit 3,3 bar fahre). Das ist im Prinzip ein Stoßdämpfer im 5mm-Bereich.
Aus dieser Erfahrung heraus halte ich die meißten Äußerungen zum Thema unkomfortable 20er für Stammtischgerede. Nichts gegen Stammtische, war nur sone Frase.
Wer es genau wissen will sollte eine Untersuchung machen, und an unterschiedlichen Reifen die Shore-Härten der Laufflächenmischung messen, die Kraft/Weg-Kennung des Reifenaufbaus in einer Zwick messen, und den Einfluß von seitlichen Kräften bei unterschiedlichen Drücken durch Fahrversuche ermitteln.